Wo die Herzen wild und frei sind

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Zu Gast bei Wildpferden

Am Samstag durfte ich Gast der Familie Niederhoff in Dellien sein. Sie haben mich eingeladen ihre Koniks, eine rückgezüchtete Wildpferde-Art,  kennen zu lernen. Im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue leben die rund 20 Koniks in einer halboffenen Weidelandschaft, den Sudenwiesen.

Als wir mit unserem Landrover angerollt kommen, werden wir direkt von der Herde in Empfang genommen. Diese dunklen klaren Augen nehmen neugierig alle Neulinge unter die Lupe. Schnell nehmen die Koniks Kontakt zu mir auf, beschnuppern mich und lassen sich von mir streicheln. Aber ich merke gleich – sie sind keine Hauspferde. Denn den Rahmen unseres Kennenlernens stellen sie – nicht ich.

Eine Stute hat es mir besonders angetan. In ihrem Gesicht liegt ein wahnsinnig starker Ausdruck. Sie ruht in sich, ihr Fohlen hüpft um sie herum und ihre Kugel lässt verraten, dass das nächste schon bald geboren werden will. Es ist klar, wie hier die Rollen verteilt sind. Wir sind ihre Gäste. Sie dulden uns, solange wir höflich zurückhaltend sind.Die kleine Herde bestimmt die Regeln. Wollen sie Kontakt, nehmen sie ihn sich. Wollen sie mehr Distanz  zeigen sie es unmissverständlich. Als ich mich unbewusst einem Fohlen zu sehr nähere spüre ich das sofort. Nicht das die Stute mir drohen müsste, nein es ist allein ihre Aura die mir Gänsehaut bereitet und ich das Bedürfnis habe mich bei ihr zu entschuldigen.

Ihre Seelen sind wie die Landschaft in der sie leben. Von der Witterung geformt – wild und frei. Dieser Begegnung lag ein Zauber inne und ich bin dankbar, dass ich die Wilden von der Elbe kennen lernen durfte. Ganz sicher war das auch nicht mein letzter Besuch bei den Koniks auf den Sudenwiesen.